Shoegazing – der Trend, den My Bloody Valentine schuf

Auch wenn die Ursprünge der Band im Punk-Rock liegen, war es Gründer Kevin Shields, der mehr wollte als nur das, was die Ramones schon erfolgreich machten. Er begann lauter als die anderen zu spielen und mit dem zu experimentieren, was man aus einer Gitarre herausholen konnte. Viele Musiker hatten das Feedback entdeckt, eine Rückkopplung, die man als Sound-Element einsetzen kann. Shields ging weiter, beschäftigte sich mit Geräuschen die das Entlangleiten an den Saiten verursachte. Beim Shoegazing geht es darum, die Grenzen zwischen Gesang und Melodien aufzuweichen und alles in einem Klangteppich einfließen zu lassen. Deutlich hörbar sind dann nur noch die Takte des Schlagzeugs. Beim Shoegazing gibt es nach wie vor Melodien, sie sind aber in einen dichten sich überlagernden Klang vor allem von Gitarren und Synthesizern eingebunden. Während einige Bands dabei eher ruhige Töne schaffen, hatte sich My Bloody Valentine vor allem auf die eher psychedelische Richtung konzentriert. Hinzu kommt Noise, was im Deutschen mit Lärm nur unzureichend bezeichnet werden werden kann. Es geht dabei vor allem um das Erschaffen neuer Sounds. Der Begriff kommt übrigens von der englischen Musikpresse: Weil die Musiker oft Gedanken verloren ihren Blick nach unten wandten, bezeichneten sie die Kritiker als Shoegazer (Schuh-Starrer).