Die beiden Gründer von My Bloody Valentine
Die beiden Musiker Kevin Shields und Colm Ó Cíosóig haben sich eigentlich bei einer Sporrtveranstaltung kennengelernt, und zwar bei einem Karatewettbewerb im Jahre 1978. Sie waren sich symphatisch, es war sozusagen Musikerliebe auf den ersten Blick und beschlossen, zusammen in einer Band zu spielen. Diese war eine Punkband, genannt The Complex und spielte vor allem Lieder der bekannten Vorbilder Ramones und Sex Pistols. Es wurde allerdings nicht mehr als nur eine Handvoll Auftritte und schliesslich löste man die Formation auf und Shields und Cíosóig gründeten A Life in the Day, aus der nach weiteren Misserfolgen dann My Bloody Valentine wurde.
Unterschiedliche Persönlichkeiten
Der Frontman Kevin Shields ist an sich schon eine Persönlichkeit, die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der Ire, der in Amerika geboren wurde, tingelte als Teenager durch mehrere Bands, bevor er Cíosóig traf. Er ist derjenige, der My Bloody Valentine ihren typischen Sound verschaffte, vor allem durch seine Experimente mit dem Tremolo und einer sogenannten Slide-Technik. Und Shields brachte auch Platten-Produzenten zur Weißglut, weil er nie zufrieden mit einer Aufnahme war und dadurch die Kosten immens anstiegen. Nach der Bandauflösung spielte er als Gast in mehreren Gruppen, und wurde international als Komponist gefeiert, als er für den Film “Lost in Translation” von Sofia Coppola einige Teil des Soundtracks schrieb. Shields ist übrigen rechtschreibschwach, hat einen leichten Tinitus und immerwährende Sehnenscheide-Entzündungen. Mit allem hat er gelernt zu leben und bezeichnet das Geräusch im Ohr als “seinen kleinen Freund.” Er ist ein harscher Kritiker der Musikindustrie und der großen Produzentenfirmen, was auch ein Grund war, das dritte Album selbst zu produzieren und als Download zu veröffentlichen.
Colm Ó Cíosóig bekam ersten Kontakt mit der Punkmusik, als er 13 Jahre alt war, und nach eigenen Aussagen explodierte die Welt und er begann die Jagd nach dieser neuen Musik. Er wurde 1964 in Dublin geboren und ist damit waschechter Ire. Als Schlagzeuger ist er auf allen Produktionen vertreten, aber er schrieb auch einige Songs für die Band und war auch in die Produktion der Alben eingebunden. Während der Pause, die die Band machte, war er in verschiedenen Bands und Projekten als Gastmusiker gefragt, meist aber unbemerkt und fern dem Licht der Öffentlichkeit. Einer einer großen Träume wäre gewesen, mit Miles Davis gespielt zu haben. Er liebt die Musik besonders laut und beschwerte sich – schon 50 – dass er bei einem Konzert nicht fluchen konnte, weil es die Umstehenden gehört hätten.